Das Gelände
Auf unserem ca. 1.700 Quadratmeter großen Gelände rekonstruieren wir ein bajuwarisches Gehöft des 6. bis 8. Jahrhunderts, wie es in der Region um München ausgesehen haben könnte. Einige Aspekte können wir dabei nur exemplarisch zeigen. So ist unser Versuchsfeld und die Gärten viel zu klein, um die damaligen Bewohner ausreichend versorgen zu können, doch lässt sich hier ein Eindruck unterschiedlicher Elemente vermitteln, die zu einem solchen Hof gehört haben.
Bislang sind auf dem Gelände zwei große Pfostenständerbauten mit einer Grundfläche von ca. 110 Quadratmeter und ca. 80 Quadratmeter sowie mehrere, kleinere Grubenhäuser entstanden. Bei der Errichtung und Instandhaltung dieser Gebäude kamen und kommen nur Geräte und Techniken zum Einsatz, die für das frühe Mittelalter nachgewiesen oder zu vermuten sind.
So wurden die beiden großen Gebäude aus einer Holz-/Lehmkonstruktion errichtet und mit Schilf eingedeckt. Dabei wurde auf traditionelle Holzverbindungen gesetzt und auf den Einsatz von Metall, etwa in Form von Nägeln, verzichtet. Schilf- und Strohdächer sind auch in Bayern bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts n. Chr. gängig und für den Raum Kirchheim durch die Lage am Rand des Erdinger Mooses besonders wahrscheinlich, denn hier stand im frühen Mittelalter das benötigte Rohmaterial in ausreichender Menge und unmittelbarer Nachbarschaft an.